„In Zukunft wird jeder 15 Minuten weltberühmt sein.“
Das waren, frei übersetzt, die Worte des großen Meisters Warhol. Und ich denke, dass seine Vorhersage unsere Zeit genauestens widerspiegelt.
Nun sitze ich im Zug, fahre in die Ferne, und verfasse meine Gedanken zu einem Thema, welches mich momentan sehr fasziniert.
Das Phänomen des Hypes.
Der folgende Beitrag soll niemanden angreifen, es ist lediglich ein Ausschnitt aus meinen Gedanken, die sich bei zu langen Reisen ansammeln.
Das Feiern von Labels, Musik und besonders Personen, hat mit dem Internet seinen Höhepunkt gefunden. Nie war es leichter, in so kurzer Zeit, erfolgreich und vor allem bekannter zu werden. Es ist auch kein Geheimnis, dass durch dieses Phänomen viele eigenartige Internetberühmtheiten, durch vermeintlich skandalöse Publikationen in Form von Fotos oder Videos, die Aufmerksamkeit bekommen, die sie möchten.
Mich interessiert in erster Linie einfach nur, warum Menschen andere Menschen durch Klicken/Schauen/Kommentieren supporten und sich eigentlich nur über die Person aufregen. Aber das kann mir sicher niemand beantworten, nicht mal die, die es tun. Denn Sinnlosigkeit ist eine weitere Eigenschaft, die im Internet zuhause ist.
Entschuldigt den kleinen Ausfall, ich wollte gar nicht darüber schreiben, denn auf meinem Blog geht es ja um Kreative, die sich in der Kunst- und Modewelt wiederfinden. Und das ist auch der Grund, was mich zu diesem Beitrag inspiriert hat. Der gute Instagram-Feed zeigt mir seit Wochen die gleichen Styles, ähnliche Locations und vor allem dieselben Leute!
Ich weiß nicht, ob ich es gut oder schlecht finden soll – entweder ich schätze die Person genauso und freue mich, wenn ich diese oder ihre Arbeit überall sehe oder ich verstehe den Hype nicht und muss hunderten Seiten entfolgen, weil es mich nicht anspricht. Denn dann kommen immer mehr mit gleichen Styles, ähnlichen Locations und vergleichbaren Fotos. Und dann erst fällt auf, wie gleich wir doch sind, die sonst immer versuchen, so individuell zu sein.
Genau jetzt weiß ich auch, was Andy mit den 15 Minuten meint. Ich bin durch die übertriebene Präsenz und dem darauffolgenden Sattsein schnelllebig geworden.
Dann wünscht man sich, dass der Ruhm tatsächlich nur 15 Minuten andauern würde, wenn man auch nach dem Hineinversetzen in die Fanatiker immer noch keine Sympathie entwickeln kann.
Andererseits verstehe ich wirklich den großen Aufwand hinter der Arbeit, der immer nur nach Posen und Darstellen aussieht. Bestes Beispiel für harte Arbeit ist YouTube. Die Videoplattform ist zwar eine ausgezeichnete Plattform, um unzählige Stunden, ich meine, wichtige Lebenszeit zu verschwenden, für ein paar Videos mit Nonsens, aber in den Produktionen der gehypten Protagonisten steckt wirklich sehr viel Schweiß und Herzblut, auch wenn es nur um den Drogerieeinkauf geht. Doch die Leute, die derartige Beiträge schauen oder lesen, sollten selbst wissen, wofür sie ihre Kraft hergeben. Wo wir wieder bei dem Thema sind, dass auch Absurdität hier willkommen ist.
Wen feiert ihr ab und wovon habt ihr die Schnauze derartig voll? Ich will in den Kommentaren wieder etwas plaudern.